Kühl-feuchtes Frühjahr und anhaltende Niederschläge dämpfen Borkenkäferausbreitung
Die Vermehrung der wärme- und trockenheitsliebenden Borkenkäfer verlief bisher langsamer als in den Vorjahren. Ein warmer Sommer könnte die Ausbreitung aber wieder befeuern. Durch das kühl-feuchte Wetter in diesem Frühjahr konnte unser gefährlichster Borkenkäfer, der Buchdrucker, erst ab Anfang Juni in größerem Umfang mit dem ersten Flug beginnen. Und dies auch nur in deutlich abgeschwächtem Umfang. Die Menge gefangener Käfer in den Borkenkäferfallen ging verglichen zum Vorjahr um knapp die Hälfte zurück.
Aufgrund des Holzmangels wurde das eingeschlagene Fichten-Stammholz in den letzten Wochen und Monaten durch die Sägewerke konsequent abgefahren, so dass bruttaugliches Holz im Wald kaum mehr zur Verfügung steht.
Auch die ergiebigen Niederschläge der vergangenen Wochen geben den Fichten die notwendige Feuchtigkeit, um sich gegen den Borkenkäfer in Form von Harzausfluss zur Wehr zu setzen. Insgesamt sind dies günstige Voraussetzungen für eine Verschnaufpause in Sachen Borkenkäfer.
Dennoch gibt es in geringem Umfang Frischbefall durch den Buchdrucker. Es handelt sich hier häufig um maximal zehn Bäume an einem Ort, in die sich der Käfer eingebohrt hat. Hier ist es nun sehr wichtig, die wenigen befallenen Käferbäume zeitnah zu finden und aus dem Wald zu schaffen, denn diese Nester sind Sprungbretter für die nächste Borkenkäferpopulation.
Die Forstverwaltung empfiehlt hier eine wöchentliche Kontrolle der Bestände. Ein sicheres Merkmal für Frischbefall ist braunes Bohrmehl am Stammfuß.
Der Sommer hat gerade erst begonnen und längere Hitze- und Trockenphasen können uns noch bevorstehen. Die Gefahr einer extremen Borkenkäfervermehrung wie in den letzten Jahren, ist somit noch lange nicht gebannt.
Gehen Sie also stets wachsam durch Ihren Wald um dies zu verhindern.
Durch Ihre Mithilfe kann die Gefahr für Ihre und angrenzende Wälder minimiert werden. Wenn Sie hierbei Unterstützung und fachkundige Beratung benötigen, wenden Sie sich bitte an das Forstamt oder Ihren örtlichen Förster.