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Newsletter 's Waldblättle Nr. 3

Baumstumpf im auf lichtdurchfluteter Wiese m. Blumen (Quelle: Pixabay)

Überraschend. INFORMATIV. 

Liebe Waldbesitzerinnen,
liebe Waldbesitzer,

heute erhalten Sie die dritte Ausgabe von  „s‘ Waldblättle“.  In dieser Ausgabe gehen wir auf folgende Themen ein:

  • Das Forstrevier Wiesensteig stellt sich vor
  • Das leidige Thema Zecken...
  • Borkenkäfer - wie ist die aktuelle Situation?
  • Baumarteneignung im Klimawandel
 
Freundlich grüßt Ihr Forstamtsleiter
Martin Geisel
 

Das Forstrevier Wiesensteig stellt sich vor

Revierleiter Rolf Kanaske

Revierleiter Rolf Kanaske
Bildquelle: Forstamt Göppingen                                                                                                 



Im Forstrevier Wiesensteig ist Revierleiter Rolf Kanaske für die Betreuung der Kommunal- und Privatwälder der Markungen Gruibingen, Hohenstadt, Mühlhausen und Wiesensteig zuständig. Die Waldfläche des Reviers beträgt  insgesamt 2.318 Hektar, davon sind 54% in privatem Besitz und 46% in kommunaler Hand.

Im Herzen des oberen Filstales  sind die Wälder geprägt durch Steilhänge und naturnahe  Laubwälder. Hauptbaumart ist die Buche, aber auch  Esche und  Ahorn setzen sich hier durch.
Diese Mischung kommt der natürlichen Baumartenzusammensetzung für diese Standorte sehr nahe. Die Fichte hat einen durch den Klimawandel zunehmend sinkenden Flächenanteil von 15%.

Auf der Gemarkung Hohenstadt liegt der höchste Punkt des Landkreises Göppingen mit 823 Meter ü.N.N. was zugleich das höchste Waldgebiet des Forstamtes Göppingen ist. Die am tiefsten gelegenen  Wälder im Revier befinden sich in Mühlhausen und liegen auf 580 Meter ü.N.N.

Seit 1987 betreut Herr Kanaske Wälder im oberen Filstal, seit 2020 speziell das Revier Wiesensteig mit viel Engagement und Liebe zum Beruf. Sein Hauptaugenmerk gilt der ökologischen Waldbewirtschaftung und der engen Zusammenarbeit mit den WaldeigentümerInnen. Seine Waldbewirtschaftung richtet sich nach den Zielen und Wünschen der Kommunen und PrivatwaldbesitzerInnen als auch den natürlichen Rahmenbedingungen, die im oberen Filstal prägend sind.

Im Naherholungsgebiet Filsalb, mit seinen vielen Heideflächen, spielt auch die Landschaftspflege eine erhebliche Rolle. Die Abstimmung mit der Naturschutzverwaltung und dem Landschaftserhaltungsverband ist hier wichtige Grundlage.

Das obere Filstal ist auch wegen seiner Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen bekannt. Neben den bekannten Ausflugsorten Hiltenburg, Jahrhundertstein am Bossler und Filsursprung finden im Forstrevier  Wiesensteig regelmäßig Waldpädagogikveranstaltungen, Naturtage und geführte Wanderungen statt. Wir möchten Sie ermuntern auch einmal das Forstrevier Wiesensteig und damit die süd-westlichste Ecke unseres Landkreises zu entdecken.

 

 

Das leidige Thema Zecken...

Mit Blut vollgesaugte Holzbock-Zecke

Mit Blut vollgesaugte Zecke
Bildquelle:  pixabay

Die Zecke ist ein weltweit verbreiteter Parasit, der sich vom Blut vieler Wirbeltiere ernährt. Sie macht, bis sie vollständig ausgewachsen ist, drei Phasen durch und entwickelt sich dabei von der Larve über die Nymphe zur erwachsenen Zecke. Dabei braucht sie für jeden Entwicklungsschritt eine Blutmahlzeit. Der Blutverlust ist für den Wirt, egal ob Mensch oder Tier, normalerweise nicht das Problem.  Aber Krankheitserreger, die Zecken beim Stechen evtl. übertragen, können zur Gefahr für den Gestochenen werden.

Zecke im Wassertropfen
Bildquelle: pixabay

Aus dieser Problematik heraus entstehen viele Fragen, z.B.

  • Welche Krankheiten können entstehen?
  • Wie schütze ich mich vor Zecken?
  • Was kann ich tun, wenn eine Zecke zugestochen hat?

Diese und viele weitere Fragen werden Ihnen beantwortet auf den Internetseiten:

 

Zecke in einem Wassertropfen auf einem Blatt

 

Borkenkäfer - wie ist die aktuelle Situation?
Die Universität für Bodenkultur in Wien bereitet Daten zur Borkenkäferentwicklung auf. Diese Daten können Sie auf der Internetseite Uni Wien für eine beliebige Wetterstation in Baden-Württemberg abfragen. Dort finden Sie auch die Grafiken und Auswertungen für die vergangenen Jahre.
Hier: Beispiel DWD Station Stötten.

Grafik mit der Generationsentwicklung der Borkenkäfer 2021 in Stötten

 Bildquelle:  Universität für Bodenkultur, Wien

 

Verschnaufpause für die Fichten im Landkreis

Kühl-feuchtes Frühjahr und anhaltende Niederschläge dämpfen Borkenkäferausbreitung

 

Die Vermehrung der wärme- und trockenheitsliebenden Borkenkäfer verlief bisher langsamer als in den Vorjahren. Ein warmer Sommer könnte die Ausbreitung aber wieder befeuern. Durch das kühl-feuchte Wetter in diesem Frühjahr konnte unser gefährlichster Borkenkäfer, der Buchdrucker, erst ab Anfang Juni in größerem Umfang mit dem ersten Flug beginnen. Und dies auch nur in deutlich abgeschwächtem Umfang. Die Menge gefangener Käfer in den Borkenkäferfallen ging verglichen zum Vorjahr um knapp die Hälfte zurück.

Aufgrund des Holzmangels wurde das eingeschlagene Fichten-Stammholz in den letzten Wochen und Monaten durch die Sägewerke konsequent abgefahren, so dass bruttaugliches Holz im Wald kaum mehr zur Verfügung steht.

 Auch die ergiebigen Niederschläge der vergangenen Wochen geben den Fichten die notwendige Feuchtigkeit, um sich gegen den Borkenkäfer in Form von Harzausfluss zur Wehr zu setzen. Insgesamt sind dies günstige Voraussetzungen für eine Verschnaufpause in Sachen Borkenkäfer.
Dennoch gibt es in geringem Umfang Frischbefall durch den Buchdrucker. Es handelt sich hier häufig um maximal zehn Bäume an einem Ort, in die sich der Käfer eingebohrt hat. Hier ist es nun sehr wichtig, die wenigen befallenen Käferbäume zeitnah zu finden und aus dem Wald zu schaffen, denn diese Nester sind Sprungbretter für die nächste Borkenkäferpopulation.
Die Forstverwaltung empfiehlt hier eine wöchentliche Kontrolle der Bestände. Ein sicheres Merkmal für Frischbefall ist braunes Bohrmehl am Stammfuß.

Der Sommer hat gerade erst begonnen und längere Hitze- und Trockenphasen können uns noch bevorstehen. Die Gefahr einer extremen Borkenkäfervermehrung wie in den letzten Jahren, ist somit noch lange nicht gebannt.

Gehen Sie also stets wachsam durch Ihren Wald um dies zu verhindern.

Durch Ihre Mithilfe kann die Gefahr für Ihre und angrenzende Wälder minimiert werden. Wenn Sie hierbei Unterstützung und fachkundige Beratung benötigen, wenden Sie sich bitte an das Forstamt oder Ihren örtlichen Förster.

                                                                                                                                       
 

                             

 
 
Bildquelle: Forstamt Göppingen
Holzstamm mit Borkenkäfer-Larven u. -Gängen

Holzstamm mit Borkenkäfer-Gängen

 

Baumarteneignung im Klimawandel
 

Vergleich Landkarten von 2019 und 2050 mit Prognose der Eignung von Fichten im Landkreis Göppingen in Bezug auf den Klimawandel

Grafikquelle: Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg

Durch den Klimawandel verschieben sich die Baumarteneignungen auch im Landkreis Göppingen. Die oben stehenden Bilder veranschaulichen dies gut für die Baumart Fichte. 2019 noch mit einigen grünen Eignungsflächen ist die Fichte 2050 auf keinem Standort im Landkreis mehr geeignet. Diese Verschiebung zieht sich über alle Baumarten hinweg. In den tiefen und warmen Lagen haben es die bisherigen Hauptbaumarten Fichte, Buche, Tanne und selbst die Eiche schwer. Hier sind trockenheitstolerante, einheimische Baumarten wie die Elsbeere, der Spitzahorn und die Hainbuche zu präferieren.

Ist-Zustand: labile und teilweise schon in Auflösung stehende Fichtenbestände

  • Durch Sturm, Trockenheit und und Borkenkäferbefall sind viele Fichtenbestände bereits auf großer Fläche geschädigt bzw. abgestorben.
  • Die Fichte ist als Flachwurzler an den sehr tonigen Böden der betreffenden Standorte ab einem bestimmten Alter extrem sturmgefährdet.
  • Bereits bei leichten Stürmen stellt dies eine Gefahr für Straßenverkehr und Waldbesucher dar.
  • Die Klimaprognosen geben der Fichte im Wald sehr schelchte Zukunftschancen.
Soll-Zustand: zukunftsfähiger Wald durch Pflanzung von standortgerechten und klimastabilen Baumarten in Mischung
  • Standortgerechte, klimatolerante Mischwälder mit einer hohen Bestandessicherheit.
  • Qualitativ hochwertige Eichenmischwälder mit bedeutenden Anteilen an wertvollem Eichenholz.
  • Für den Waldnaturschutz wertvoller Mischwald mit hoher Artenvielfalt und sehr guten Habitatstrukturen für viele seltene und geschützte Arten.
  • Bodenverbesserung durch tiefwurzelnde Bäume, Abbau der Rohhumusauflage, Verbesserung des Nährstoffhaushaltes und der pH-Werte im Boden.
 
 

 

 

Impressum

Herausgeber:

Landratsamt Göppingen
Forstamt
Friedrichstraße 36
73033 Göppingen

Tel. +49 7161 202-2401
Fax +49 7161 202-2490
E-Mail: forstamt@lkgp.de
www.landkreis-goeppingen.de/forstamt

Der Landkreis Göppingen ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Vertretungsberechtigt: Landrat Edgar Wolff.

Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß § 27 a UStG: DE145469354

Inhaltlich verantwortlich:

Simon Elsenhans

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