| | Überraschend. INFORMATIV. | Die Schönheit der Erde kann man nicht kaufen, sie gehört dem, der sie entdeckt, der sie begreift und versteht, sie zu genießen!" Henry Bodeaux Liebe Leserinnen und Leser, wie im obigen Gedicht von Henry Bodeaux beschrieben, können wir im Landkreis Göppingen die Schönheit der Natur entdecken. Ein Beispiel dafür ist der Galgenbuckel bei Gammelshausen. Auf unserem Titelbild können Sie sich einen kleinen Eindruck verschaffen vom wunderbaren Ausblick bei Sonnenuntergang. Inhalte: - Aktuelle Termine
- Pressemitteilungen des Forstamtes
- Neues aus dem Holzverkauf
- Neuer Trainee im Forstamt
- Fördermittel könnten gekürzt werden
- Politik trifft Waldbesitz - MdL Sarah Schweizer
- "Sommer der Verführungen": Der Hutewald Nordalb und die Schäferei
- "Sommer der Verführungen": Von Wäldern und Geschichte
- Privatwald-Fortbildung im Revier Bad Boll
- Auf den Spuren wilder Tiere im Rohrachtal
- Z-Baum, Forsteinrichtung, Totholz - Forstliche Begriffe kurz erklärt
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| Aktuelle Termine Folgende Veranstaltungen finden in nächster Zeit statt: Fortbildung für den Privatwald 3/2023 im Forstrevier Donzdorf Themen | Durchforstung im Laub-/Nadelholz - Jungbestandspflege als Grundlage für klimastabile Mischwälder | Durchführung | Revierleiter Michael Schwarz | Termin | 13. Oktober 2023, 14.00 bis ca. 16.00 Uhr | Treffpunkt | Treffpunkt Hundesportplatz Eislingen - Nord (Standortskoordinaten: 48.710443, 9.714005) Anfahrtsskizze | Anmeldung | bis 9. Oktober 2023 am Forstamt Göppingen Tel. 07161-202-2435 (Frau Aminger) oder forstamt@lkgp.de | Fortbildung für den Privatwald 4/2023 im Forstrevier Göppingen Themen | Waldbau im Klimawandel - Durchforstung mit Hinblick auf klimatolerante Baumarten | Durchführung | Revierleiter Reiner Ertl | Termin | 27. Oktober 2023, 13.30 bis ca. 16.00 Uhr | Treffpunkt | Parkplatz beim Waldkindergarten Wannenhof. Die Einfahrt zum Waldkindergarten befindet sich an der L1075 von Göppingen nach Hohenstaufen, kurz vor dem Abzweig nach Hohrein auf der rechten Seite. (Standortskoordinaten: 48.726781258518756, 9.710660207724544) | Anmeldung | bis 20. Oktober 2023 am Forstamt Göppingen | |
Pressemitteilungen des Forstamtes |
| Neues aus dem Holzverkauf Forwarder beim Aufladen von Stämmen Bildquelle: Forstamt Aktueller Holzmarkt: Fichte/ Tanne Die lange Trockenphase von Mai bis Juni mit Höchsttemperaturen von bis zu 40°C in weiten Teilen Deutschlands hat Folgen. Die Nachfrage nach Nadelholz seitens der Säger hat durch hohe Käferholzmengen spürbar nachgelassen. Zusätzlich drücken größere Mengen Sturmholz des Gewittersturms vom 11. Juli 2023 in Süddeutschland und dem Alpenvorland den Preis. Bedingt durch den bereits seit längerer Zeit erwarteten Abschwung in der Baubranche, herrscht in großen Teilen Flaute. Nadelindustrieholz als Koppelsortiment lässt sich derzeit nicht vermarkten. Aufgrund der akuten Gefahr von Borkenkäferbefall- und Vermehrung ist bruttaugliches Material so schnell wie möglich aus dem Wald abzufahren oder zu hacken. Kurzfristig ist mit keiner Entspannung im Nadelholzmarkt zu rechnen. Die noch auf den Markt drängenden Käferholzmengen beeinflussen maßgeblich mittelfristige Absatzmöglichkeiten. Der Einschlag von Frischholz ist in der derzeitigen Situation nicht oder nur aufgrund waldbaulicher Zwänge zu empfehlen. Die Vermarktung von Fichten-Stammholz über die Holzverkaufsstelle ist selbstverständlich weiterhin möglich. Als Aushaltungslänge werden während der Sommermonate 4,10 m oder 5,10 m empfohlen. Wenden Sie sich in jedem Fall im Vorfeld an den zuständigen Revierleiter. Zum aktuellen Zeitpunkt ist davon auszugehen, dass sich mit Beginn des Jahres 2024 der Markt etwas stabilisiert und sich eine leichte Verbesserung einstellt. Rotholz: Derzeit bestehen keine guten Vermarktungsmöglichkeiten für Lärche und Douglasie. Ein Einschlag ist nicht zu empfehlen. Laubholz Der Einschlag von Laubholz spielt jahreszeitlich bedingt derzeit keine Rolle und wird daher zum aktuellen Zeitpunkt nicht empfohlen. Brennholz In der kommenden Saison besteht wieder die Möglichkeit, Brennholz für den Eigenbedarf über das Göppinger Forstamt zu beziehen. Es kann vom 1. September bis 31. Oktober 2023 über das Brennholz-Bestellformular vorbestellt werden. Dieses senden Sie bitte ausgefüllt und unterzeichnet per E-Mail oder Post an Ihren zuständigen Revierleiter. Gerne stehen wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite und bieten Ihnen neben dem Holzverkauf auch fachkundige Unterstützung beim Holzeinschlag und der Bewirtschaftung Ihrer Wälder durch unsere örtlich zuständigen Förster an. Kontaktieren Sie uns oder besuchen Sie unsere Internetseite. Brennholzpreise |
Neuer Trainee im Forstamt: Simeon Friz |
| Mein Name ist Simeon Friz, ich bin 22 Jahre alt und wohne in Bartenbach. Zum 1. August habe ich im Forstamt Göppingen meine Stelle als Trainee angetreten. Davor studierte ich an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg am Neckar. Während des 2-jährigen Traineeprogramms werden die im Studium erworbenen Fähigkeiten in der Praxis eingesetzt und erweitert. Dementsprechend breit sind somit auch meine Aufgabenfelder. Sowohl die Übernahme klassischer Reviertätigkeiten wie Auszeichnen oder die Holzaufnahme, aber auch Tätigkeiten im Innendienst gehören zu meiner Stelle. Simeon Fritz Bildquelle: Forstamt | | |
| Fördermittel könnten gekürzt werden Aufforstungsfläche mit Wuchshüllen Bildquelle: Forstamt 04.08.2023, Minister Peter Hauk: "Durch die drastische Kürzung der GAK-Mittel im Bund steht die Entwicklung des Ländlichen Raumes auf der Kippe. Das erschüttert die Grundfesten der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) und untergräbt das Vertrauen in die Politik!“ |
Politik trifft Waldbesitz - Besuch der Landtagsabgeordneten Sarah Schweizer MdL im Eislinger Stadtwald MdL Sarah Schweizer und Forstamtsleiter Thomas Maier Bildquelle: Forstamt Im Rahmen ihrer Sommertour durch den Wahlkreis besuchte die Göppinger Landtagsabgeordnete Sarah Schweizer den Stadtwald Eislingen. Mit dabei waren der Europaabgeordnete Rainer Wieland (CDU), der Bürgermeister der Gemeinde Salach Dennis Eberle und einige Stadträte aus Eislingen. Forstamtsleiter Thomas Maier führte durch den Wald und die breite Themenpalette. Schwerpunktthema dieses Begangs war die Anpassung des Waldes an den Klimawandel. Schon zu Beginn stellte Herr Maier klar, dass „Nichts-Tun“, also keine Eingriffe der Forstwirtschaft, dem Wald nicht helfen, im Gegenteil: Langsam wachsende, aber klimatolerantere Baumarten wie die Eiche oder die Elsbeere haben ohne helfenden Eingriff des Menschen keine Chance gegen Fichte und Buche. Darüber hinaus können durch eine nachhaltige Nutzung des Waldes wichtige CO2-neutrale Rohstoffe gewonnen werden. Eine Sturmwurffläche aus dem Jahr 2000 war ein praktisches Beispiel für eine gelungene Wiederbewaldung mit Naturverjüngung und guter Pflege. In einem Fichten-Stangenholz- Wald sind im Abstand von 5 bis 10 Metern Eichen und andere klimastabile Laubbäume eingemischt. Mit gezielter Pflege und systematischem Eingriff in die bedrängende Fichte entsteht ohne großen Aufwand und ohne Pflanzung ein klimastabiler Wald. Anhand eines zweiten Waldbildes wurde die Bedeutung von angepassten Wildbeständen für eine gelingende Naturverjüngung thematisiert. Dies wiederum kann nur durch eine effektive Jagd hergestellt werden. Eine enge Zusammenarbeit mit den Jägern und ein gegenseitiges Verständnis ist hier von großer Bedeutung. Gegenüber Frau Schweizer betonte Herr Maier ausdrücklich die Bedeutung des Kommunal- und Privatwaldes in Baden-Württemberg. Fast zwei Drittel der Waldfläche in Baden-Württemberg sind in kommunaler oder privater Hand. Aufgrund der aktuellen Nachrichten in Sachen forstlicher Förderung erging der Appell an Frau Schweizer, die Kommunal- und Privatwälder nach wie vor gezielt zu unterstützen. „Fordern und fördern gelingt jedoch nur mit ausreichend vorhandenen Fördermitteln. Gelingt dies nicht, ist das Ziel der Klimaanpassung unserer Wälder massiv gefährdet“, sagte Forstamtsleiter Thomas Maier. |
Der Hutewald Nordalb und die Schäferei Veranstaltung im Rahmen "Sommer der Verführungen" Revierleiter Elsenhans mit Interessierten im Hutewald Bildquelle: Forstamt Am Freitag, 13. August ging es mit Revierleiter Simon Elsenhans und Schäfer Andreas Hertler in den Hutewald auf der Nordalb. Gestartet wurde bei der Schäferei Hertler im Dürrental. Hier zeigte der Schäfer in 7. Generation seinen Betrieb mit Merino-Landschafen. Mit circa 400 Mutterschafen bewirtschaftet und pflegt der Betrieb 160 Hektar Wiesen und Heideflächen im Oberen Filstal, sowie den Hutewald auf der Nordalb. Schafe sind im Wald kein alltäglicher Anblick – zumindest in der heutigen Zeit. Vor 200 Jahren hingegen war es noch Alltag, das Vieh zur Futtersuche in die Wälder zu treiben. Die Flächen waren knapp und deshalb versuchten die Menschen Viehaltung mit der Holzgewinnung zu kombinieren. Heraus kam der Hutewald – eine parkähnliche Fläche, in der in weitem Abstand Bäume stehen und darunter Schafe und Ziegen weiden. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert verschwand diese Art der Waldbewirtschaftung nahezu vollständig. Viel zu aufwändig und unrentabel war die Arbeit geworden. | Doch vor 15 Jahren startete der ehemalige Revierleiter Gebhard Schürle auf der Nordalb das Experiment, einen Hutewald neu anzulegen. Das ist nicht nur heimatgeschichtlich interessant, sondern auch aus ökologischer Sicht sehr spannend. Mittlerweile weiß man, dass auf der Hutewaldfläche durch die Auflichtung und die Beweidung mit Schafen viele seltene und bedrohte Pflanzen- und Tierarten eine neue Heimat gefunden haben. Schäfer Hertler mit Schafen im Stall Bildquelle: Forstamt Internetseite Hutewald Deggingen | | |
Von Wäldern und Geschichte Veranstaltung im Rahmen "Sommer der Verführungen" Revierleiter Elsenhans mit interessierten Zuhörern auf dem Leimberg Bildquelle: Forstamt Der Leimberg im Wandel der Zeit am Freitag, 18.08.2023 ging es auf den Leimberg bei Gosbach. Zuerst stand ein steiler Aufstieg zur Kreuzkapelle auf dem Programm. Oben angekommen erzählte der geschichtskundige Revierleiter Elsenhans dann einiges zur Geschichte der Kapelle. Von dort ging es weiter durch Wald und Heide zum eigentlichen Ziel der Wanderung: dem Hackwald. Der Hackwald ist eine weitere Bewirtschaftungsform des Waldes, die unsere Vorfahren entwickelt haben, um dem kargen Boden der Alb etwas abzugewinnen. Dafür wurden auf dem Gosbacher Leimberg Haselnusssträucher gepflanzt, die nach circa 20 bis 30 Jahren zurück geschnitten wurden. So konnte die kahle Fläche für 2 Jahre zum Getreideanbau genutzt werden. Danach war der karge Boden jedoch schon wieder ausgelaugt und die Haselnussstöcke trieben wieder aus, sodass die Fläche wieder mindestens 20 Jahre Wald wurde. Neben der Nutzung der Haselnüsse war insbesondere das Holz der Haselnuss begehrt. Es fand Verwendung als Spindeln, Faßreifen, in den Zwischenräumen von Fachwerkbalken und als Peitschen. Bis nach Ungarn wurden die aus Haselnuss gefertigten Stöcke zum Viehtreiben exportiert. Nach Zustimmung des Gemeinderates wurde eine Fläche mit Haselnusssträuchern im Gemeindewald Bad Ditzenbach vor knapp einem Jahr zurück gesägt (auf den Stock gesetzt). Die Kosten dieses Projektes wurden dabei zu einem großen Teil von der Stiftung Naturschutzfonds BW gefördert. Das Ziel ist, dass durch die Rodung viele lichtliebende Arten ein Habitat finden. Um auch dem Nachwuchs der Gemeinde Bad Ditzenbach die Geschichte ihrer Heimat und die Herkunft ihres Essens nahezubringen, lud Förster Elsenhans die Grundschule Bad Ditzenbach dazu ein auf der gerodeten Fläche Kartoffeln zu pflanzen. Die Kartoffel ist sicher kein traditioneller Bestandteil der Hackwaldwirtschaft, doch sie ist einfacher anzubauen und zu ernten. Denn nachdem die Kinder im Frühjahr die Kartoffeln in die Erde gesteckt haben, sollen sie diese nun im Herbst auch ernten und dann zu einem leckeren Kartoffelsalat verarbeiten. Einen Bericht und Bilder dazu finden Sie auf unserer Internetseite unter "Aktuelles" "Der Hackwald auf dem Bad Ditzenbacher Leimberg wird reaktiviert". |
| Privatwald-Fortbildung im Revier Bad Boll Forstwirt mit Fortbildungsteilnehmern Bildquelle: Forstamt, S. Zoller Am 14. Juli trafen sich 13 Privatwaldbesitzende am „Hörnleweg“ in Bad Boll, um mehr über die Pflege Ihrer Wälder zu erfahren. Aufgerufen zu dieser Fortbildung hatte das Forstamt Göppingen, vertreten durch Revierleiter Simon Zoller. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der Pflege junger Laubbaumbestände. Denn gerade im jungen Bestandesalter ist es wichtig wuchsunterlegene heimische und für den Klimawandel wertvolle Baumarten zu fördern und zu pflegen. Dies wird in Zeiten von Klimaveränderungen zunehmend wichtiger und betrifft alle Waldbesitzende. Praktische Pflegemaßnahmen wurden durch die Forstwirt-Partie Bad Boll vorgeführt und anschließend diskutiert. Neben den genannten Themen ging Revierleiter Zoller auch auf Baumarten im Klimawandel ein und wies auf die hohe Bedeutung von heimischen, trockentoleranten Laubhölzern (z.B Traubeneiche, Spitz- und Feldahorn) hin. |
Auf den Spuren wilder Tiere im Rohrachtal Klasse 3 der Uhland-Grundschule und Försterin Diana Tröger Bildquelle: Forstamt, D. Tröger An einem warmen Julimorgen kamen ca. 40 Kinder aus der dritten Klassenstufe der Uhland-Grundschule Geislingen in das Rohrachtal gewandert. Das Thema des Wandertags waren die Tiere des Waldes. Neben den Klassentieren Wolf und Waschbär wurden Vögel, Säuger, kleine und große Mitbewohner des Waldes besprochen. | Zusammen wurden Kräuter für die Rehe als Feinschmecker gesammelt, eine Biberburg gebaut und Sommer- und Winterfell des Fuchses verglichen. Ein spannender Vormittag mit Revierleiter Herrn Schön und der stellvertretenden Forstamtsleiterin Frau Tröger sorgte für lehrreiche Erinnerungen und viele neue Erfahrungen im Wald. Schulkinder im Rohrachtal Bildquelle: Forstamt, D. Tröger | | |
Z-Baum, Forsteinrichtung, Totholz - Forstliche Begriffe kurz erklärt Forstwirt bei der Holzernte Bildquelle: Forstamt E wie Erntefestmeter Was heißt hier Ernte? Ja, auch Bäume werden geerntet. Erntefestmeter? Bei so vielen Maßeinheiten - wer blickt da durch? Der (Ernte)-Festmeter ist eine forstliche Maßeinheit und bezeichnet einen Kubikmeter verkaufsfähiges Holz. Es handelt sich um bereits geerntetes (liegendes) Holz, dass in vielfältiger Weise als wertvoller Rohstoff genutzt wird. Bei „stehenden“ Bäumen im Wald wird in der Forstsprache für das Baumvolumen der Begriff „Vorratsfestmeter“ verwendet. Der Vorratsfestmeter beinhaltet alle Teile eines Baumes (Krone, Baumgipfel). Bei der Holzernte verbleiben Äste und Kronenteile in der Regel im Wald und das vermarktungsfähige Holz – der Erntefestmeter – wird verkauft. |
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