Bildquelle: Forstamt Göppingen
Pflanzung ist meist Handarbeit. Das richtige Pflanzverfahren und die richtige Pflanztechnik sichern den Erfolg für Anwuchs und guter Wurzelausbildung.
Welche Baumart soll ich verwenden?
Der Standort, das zukünftige Klima und die waldbauliche Zielsetzung bestimmen maßgeblich die Wahl der Baumarten. Es gilt der Grundsatz: „Baum und Boden muss zusammenpassen.“ Unsere Förster beraten Sie gerne.
Sind kleine Forstpflanzen besser als große Pflanzen?
„So klein wie möglich, so groß wie nötig“. Es wird davon ausgegangen, dass größere Pflanzen nach dem Verpflanzen empfindlicher sind und schwieriger anwachsen als kleinere Sortimente. Zudem lassen sich kleine Pflanzen aufgrund der kleineren Wurzel deutlich besser setzen und man läuft nicht Gefahr, die Wurzel beim Pflanzen zu beschädigen.
Größere Pflanzen haben vor allem auf Flächen mit starker Konkurrenzvegetation Vorteile.
Wie pflanze ich richtig?
Die Größe des Pflanzlochs (Durchmesser und Tiefe) orientiert sich an der Wurzelgröße und Form. Je größer die Pflanze, umso größer das Pflanzloch und umso sorgfältiger muss die Pflanzung sein.
- Die Pflanze senkrecht, mit natürlicher Wurzellagerung zunächst tief einsenken, dann beim Schließen des Pflanzloches zu endgültiger Pflanzhöhe leicht hochziehen, damit alle Wurzeln nach unten zeigen.
- Gegebenenfalls händisches Umfüttern des Wurzelwerkes mit Erde. Kein Stauchen und Drehen der Wurzeln beim Pflanzen. Keine Hohlräume im Wurzelraum belassen.
- Nicht direkt am Stamm und nicht zu stark festtreten.
- Wird die Pflanzstelle mit Wasser angeschlämmt kein oder nur leichtes Festtreten.
- Pflanzung möglichst nur bei kühler, windstiller Witterung und feuchtem aber nicht nassem Boden.
- Als Werkzeug bietet sich ein Hohlspaten an. Von einer Pflanzung mit einer Wiedehopfhaue wird abgeraten, da es hierbei häufig zu Wurzelstauchungen kommt.
Wann ist der beste Pflanzzeitpunkt?
Vor dem Hintergrund zunehmender Trockenperioden kommt der Wahl eines möglichst „idealen“ Pflanzzeitpunktes, hinsichtlich Bodenfeuchte und Witterung eine zunehmende Bedeutung zu. Hauptpflanzzeit ist in vielen Regionen das Frühjahr. Jedoch im Herbst gepflanzte Gehölze können vor dem Frühjahrsaustrieb oft bereits etwas anwurzeln und haben ideale Startvoraussetzungen für die Anwuchsphase, so dass sie eventuelle Trockenperioden im folgenden Jahr besser überstehen können. Laubhölzer können auch problemlos bereits im Spätwinter, bei frostfreier Witterung, gepflanzt werden und unter Ausnützung der Winterfeuchte frühzeitig anwachsen. Grundsätzlich gilt immer, dass zum Pflanzzeitpunkt eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit vorhanden sein muss.
Was ist nach der Pflanzung zu beachten?
Oft ist ein Schutz gegen Rehwild notwendig. Die Palette der Pflanzenschützer ist breit. Am verbreitetsten sind Wuchshüllen aus Plastik oder Zäune. Baumschützer aus Holz werden immer beliebter. Diese müssen nicht wieder abgebaut und entsorgt werden. Nadelholz kann kostengünstig durch Schafwolle geschützt werden. Hierbei wird die Terminalknospe mit etwas Schafwolle umwickelt. In den ersten Jahren nach der Pflanzung sind meist mehrere Durchgänge Kultursicherung notwendig. Kleine Pflanzen ohne Schutz werden sonst sehr schnell von Brombeeren überwuchert.